Sambia – Ausbildung für Mädchen

Mädchen in einem Klassenraum in Sambia; Foto: Plan

Mädchen in einem Klassenraum in Sambia; Foto: Plan

Sambia ist eine traditionell männlich geprägt Gesellschaft, in der junge Mädchen wenig bis kaum Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung haben. Frauen und junge Mädchen haben wenig SambiaPlakatA2Entscheidungsgewalt – weder in ihrer Familie noch in der Gemeinde. Außerdem wird es Frauen erschwert, Landbesitz geltend zu machen. Junge Mädchen müssen oft schon früh anfangen im Haushalt oder beim Aufpassen auf jüngere Geschwister zu helfen. Dadurch werden sie in vielen Fällen schon vor ihrem Abschluss von der Schule genommen. Dadurch nimmt der Kreislauf von Armut seinen Anfang.

Insgesamt gibt es in Sambia wenig Ausbildungsangebote und durch die nicht abgeschlossene Schulbuildung haben junge Mädchen noch weniger Chancen einen der begehrten Ausbildungsplätze zu bekommen als Jungen. Auch sind die Gebühren für berufsbildende Maßnahmen sehr hoch und werden von den Familien eher für die Söhne ausgegeben. Da Mädchen für die Familien nun eine finanzielle Belastung darstellen, werden sie oft schon in sehr jungen Jahren verheiratet und bekommen zeitnah ihr erstes Kind. Aktuell gibt es von Plan International Deuschland auch eine Brandkampagne zu Frühverheiratungen, die über die dadurch entstehende Notlage von vielen jungen Mädchen in sogenannten Entwichlungsländern aufklären möchte. Fragen und Antworten zum Thema gibt es HIER.




Das Projekt „Berufliche Perspektiven eröffnen in Sambia“ möchte den Kreislauf der Armut unterbrechen und junge Mädchen in Sambia dabei unterstützen, die eigene Zukunft selbstständig gestalten zu können. Mit Aktivitäten zur Berufsorientierung und der Gründung von Spargruppen unterstützt das Kinderhilfswerk im Programmgebiet Mansa 600 Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren dabei, finanziell unabhängig zu werden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. 100 der insgesamt 600 Projektteilnehmerinnen erhalten ein Stipendium für eine Berufsausbildung in der Provinzhauptstadt Mansa. Plan setzt sich zudem auf politischer Ebene dafür ein, dass Mädchen gefördert werden und dass der Staat die nötigen Voraussetzungen schafft, um sie wirtschaftlich zu stärken.

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Catherine beim Wässern ihrer Pflanzen; Foto: Plan

Bisher schlossen 46 Mädchen, die im vergangenen Berichtszeitraum eine Berufsausbildung am Mansa Trades Training Institute in den Bereichen Lebensmittelproduktion, Schneiderei oder Landwirtschaft begonnen hatten, diese Ausbildung alle erfolgreich mit einem Zertifikat ab. 54 weitere Mädchen haben Anfang 2014 mit einer Berufsausbildung am Mansa Trades Training Institute begonnen. Gerade im Bereich der Landwirtschaft bietet Sambia gute Einkommensmöglichkeiten. Im Sommer 2013 hatten einige Gruppenleiterinnen eine Handels- und Landwirtschaftsmesse besucht und dort verschiedene Geschäftsideen gesammelt. Sie teilten diese mit den Mädchengruppen und anschließend entschlossen sich sieben der Gruppen, in der Landwirtschaft und Tierhaltung aktiv zu werden. Sie nahmen dafür an einer fünftägigen Weiterbildung teil, welche von Mitarbeitern des Landwirtschaftsministeriums und Tierärzten geleitet wurde. Neben der artgerechten Tierhaltung lernten die Mädchen auch viel über die Vermarktung von Lebensmitteln und Tieren.

Infomaterial zum Projekt gibt es beim AG Material HIER.

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