Ebola hört nicht auf

Miatta mit ihren Geschwistern, Foto: Plan

Miatta (Mitte) mit ihren Geschwistern, Foto: Plan

Miatta (16) aus Liberien wurde viel zu früh dazu gezwungen die Verantwortung einer Erwachsenen zu übernehmen. Sie kämpft mit Umständen, die sie kaum verstehen kann.

„Mein Vater und meine Schwester wurden im August krank und starben, dann wurde meine Mutter krank und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ich habe meinen Eltern am Krankenhausbett beim Sterben zugesehen. Ich habe mich sehr schlecht gefühlt. Das Leben ist schlecht, das ist das schlimmste das mir jemals passiert ist. Ich kann nachts nicht schlafen. Ich denke viel an meine Eltern und sorge mich um die Kinder, die sie zurückgelassen haben. Ich weiß nicht wo wir bleiben können. Seit dem Tod meines Vaters hat niemand die Miete bezahlt.“

Aminata; Foto: Plan

Aminata; Foto: Plan

Aminata (16) ist in ihrem letzten Jahr auf der Weiterbildenden Schule in Freetown. Im Jahr 2012 wurde sie nominiert, die Mädchen Vertretung ihrer Schule zu repräsentieren, ein Projekt das von Plan International in Sierra Leone organisiert wurde. Alles lief gut, bis vor Kurzem, als Aminatas Leben völlig durcheinander kam. Ihre Mutter, die als Krankenschwester arbeitete, steckte sich mit dem Ebola Virus an und starb kurz darauf in einem Behandlungszentrum in Kailahun.

“Meine Mutter starb, weil sie Leben rettete. Wenige Wochen vor ihrem Tod behandelte sie einen mit Ebola infizierten Mann in dem Krankenhaus in dem sie arbeitete.” Als ihre Mutter anfing die Symptome zu spüren, vertraute sie sich ihrer Tochter an. “Sie sagte zu mir, dass sie sich vielleicht mit Ebola angesteckt hätte. Sie sagte, ich solle mich nicht sorgen, weil sie in ein Behandlungszentrum in Kailahun gehen würde und es ihr bald besser gehen würde”. Aminata rebellierte dagegen und bat sie nicht zu gehen, “sie bat meinen Bruder und mich stark zu sein und für sie zu beten” erklärt Aminata.

Alimamy und Idrissa; Foto: Plan

Alimamy und Idrissa; Foto: Plan

Alimamy (4) und Idrissa (3) wurden krank nachdem sie bei der ältesten Schwester ihrer Mutter waren, die sich mit Ebola ansteckte. Nachdem sie auch krank wurden, sind sie nach Hause gegangen und infizierten dorten ebenfalls ihren Bruder und Vater. “Vier Tage nach der Beerdigung meiner Schwester, klagten Alimamy und Idrissa über Kopfschmerzen und hatten leichtes Fieber, was mich dazu veranlasste zurück nach Hause zu ihnen zu kommen. Ich machte mir Sorgen um ihre Gesundheit.” erinnert Adama, ihre Mutter.

“Alimamy und Idrissa kamen für zwei Tage von Zuhause aus in Behandlung, ohne eine wirkliche Verbesserung. Ich rief einen Krankenwagen an und der uns schnell zumPort Loko Krankenhaus brachte. Unser Hous wurde durch ander Mitglieder unserer Gemeinschaft isoliert, noch bevor der Krankenwagen angekommen war.” ergänzt Adama.

Mariama; Foto: Plan

Mariama; Foto: Plan

Mariama (14) ist Schülerin an der Weiterführende Schule in Freetown im Westen von Sierra Leone. Sie ist das siebte Kind von acht Geschwistern und lebt bei ihrer Mutter. Mariama verlor ihren Vater  als sie acht Jahre alt war. Seit die Regierung von Leone gegen das Ebola Virus kämpft, das das Land fast ganz 2014 im Griff hat, kann Mariama nicht zur Schule gehen. Die Ausrufung eines Öffentlichen Gesundheitsnotstandes hat dazu geführt, dass alle Schulen und Hochschulen des Landes geschlossen wurden.

Um sich selbst zu beschäftigen, hört Mariama das Notfall Radio Lernprogramm. Das Notfallprogramm “School in a radio” (Schule im Radio) wurde von Unicef und anderen Partnern in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Forschung und Technologie in Sierra Leone entwickelt. Lehrer*innen liefern Hausunterricht durch 41 Radio Stationen und die Kinder können lernen, ohne zur Schule zu gehen.

Allieu, Plan Sierra Leone; Foto: Plan

Allieu, Plan Sierra Leone; Foto: Plan

Kinder, die ihre Eltern durch das Ebola Virus verloren haben, leiden besonders unter den Folgen der Epidemie. Das wird auch im Blogbeitrag von Allieu auf www.Plan-International.org deutlich. Allieu ist Mitglied in einer Jugendgruppe von Plan Sierra Leone. In seinem Blogbeitrag schreibt er über die Erlebnisse mit dem Virus in seiner direkten Nachbarschaft. Er spricht zum Beispiel davon, dass Verwandte von Ebola Opfern, die obwohl sie selbst nicht erkrankt sind, stigmatisiert sind und von der Gemeinschaft gemieden werden. Die Menschen haben Angst und wissen nicht wie sie mit dem Wissen über das Virus umgehen sollen. Es kusieren verschiedene Mythen um das Virus und die Menschen sind verunsichert, was wahr davon ist und was nicht. Also selbst Menschen, die den Virus überstanden haben oder es vermeiden konnten sich anzustecken, werden ausgegrenzt und isoliert. Gerade für Kinder, die ihre Eltern verloren haben, kann das katastrophale Folgen haben.

Allieu unterstreicht in seinem Beitrag nochmal deutlich, auch nachdem das Virus weitgehend unter Kontrolle gebracht ist, weiterer Maßnahmen zur Unerstützung von Kindern vor Ort wie Waisenhäuser und anderer Institutionen zur Verfügung zu stellen. Deswegen darf das Thema Ebola nicht aus dem Blickfeld verschwinden. Es ist immer noch notwendig, Aufklärung über die Situation vor Ort zu betreiben und weiterhin finanzielle Mittel für eine fortlaufende Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Dafür bietet die Nothilfe Patenschaft bei Plan eine gute Möglichkeit.

Auf dem Plan Blog Weltgeschichten teilen Kinder aus Liberia ihre Wünsche für 2015.

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