Süßes Gift: 7 Frauen – 4 Jahrhunderte

hoch3Charmante Frauen mit leichten Charakterschwächen, so lässt sich höflich umschreiben, was die drei Künstlerinnen von Hoch3 an diesem Abend zu bieten haben. Zur Abwechslung sind es nicht die guten, tugendhaften, die zu Unrecht verfolgten Heldinnen mit ihren romantischen Verwicklungen und dem entsprechenden Happy-End, die die Hauptrolle spielen. Der Abend ist den Unsympathen, Hexen, Hysterikerinnen, Wahnsinnigen, Verliererinnen und Verführerinnen gewidmet, die seit Jahrhunderten auf den Bühnen intrigieren, morden und verführen.

Eines haben sie alle gemeinsam: sie sind leidenschaftlich und nicht immer bemerkt das Gegenüber, dass er dabei ist seinen Kopf zu verlieren. In Zahlen ausgedrückt: Ein Abend, sieben Frauen, vier Jahrhunderte, ordentlich Magie, ein paar ge- brochene Herzen, ungezählte Tote, Wahnsinn und ein Geist.

Musik von G. F. Händel, W. A. Mozart bis hin zu G. Bizet und K. Weill bilden den Grundstock, um den herum die drei Musikerinnen eine Art „Menagerie der Anti-Heldinnen“, ein „Bestiarium feminae“ gebaut haben. Mit erklärenden, mal frechen, mal poetischen Texten setzen sie die Protagonistinnen mit den fragwürdigen Charakteren gekonnt in Szene. Wer an diesem Abend im schönen Abendkleid vorgetragene Liebesduette oder verzückte Heldinnen voller Edelmut erwartet, wird enttäuscht werden.
Die drei Künstlerinnen nehmen dem klassischen Konzertabend etwas von seinem Ernst und seiner Schwere und machen so diese musikalischen Wunderwelten auch „Neueinsteigern“ zugänglich. Es ist ein kurzweiliger Abend, der den geneigten Zuschauer an die Hand nimmt und ihn quer durch die faszinierende Welt der Oper führt. Dabei muss man kein alteingesessener Opernfan sein, um auf seine Kosten zu kommen – aber man könnte es werden.

Hoch3:
Laura Lüdicke – Gesang
Sarah Nakic – Moderation und Gesang Katrin Mainz – Klavier

Musik: G.F. Händel, W.A. Mozart, G. Donizetti, G. Bizet u.a. Texte: Laura Lüdicke 

 

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