Mitten aus dem AG-Leben!
Unsere Aktionsgruppen bereiten uns auf vielfältige Art und Weise Freude. Gerade haben wir das letzt Protokoll der AG Erlangen-Nürnberg-Fürth erhalten und uns köstlich amüsiert. Andrea Schulz beamt uns mitten ins AG-Leben und daran möchten wir euch diesmal teilhaben lassen.
Bericht über den Plan-Stand auf dem Brunnenfest in Lauf, September 2017. Mit von der Partie ein wohlgesonnener Petrus, Verständigungswirrwarr und ein sehr gutes Ergebnis:
„Das Wetter mochte anscheinend seine eigene Vorhersage nicht, und blieb einfach mal trocken und streckenweise sogar sonnig, was uns natürlich sehr begeistert hat.
Silvia hatte zwar vorher mit dem Zuständigen telefoniert, und als er wissen wollte, wo wir das letzte Mal standen und ob wir da wieder stehen wollten, gesagt, wir standen gegenüber der Eisdiele und würden gerne wieder da stehen. Allerdings hatte sie das Ulrike nicht erzählt. Und da der Zuständige von allen angerufen worden war und bei allen zugesagt hatte, sie dürften wieder da stehen, wusste er am Ende überhaupt nicht mehr wer wo hin sollte.
Ergebnis war, dass er Ulrike, als sie ihn fragte wo wir sind, wieder den Ostermarkt-Platz nannte, der genau diagonal gegenüber am ganz anderen Ende des Marktplatzes ist und – vor allem – den ganzen Tag im Dauerschatten. Also genau da, wo wir nicht hin wollten. Wir haben dann Silvia gleich nochmal losgeschickt. Der Platz vom letzten Jahr war belegt, aber er hatte noch einen Platz ganz in der Mitte im Angebot, 7 Meter breit, schräg vor einem Brunnen. Ulrike musste zwar dann alles nochmal ins Auto laden, aber der bessere Platz gewann.
Um alle Seiten zugängig zu haben, mussten wir natürlich Abstand zum Nachbarstand halten (vor allem hatten die da auch ihre Tür in ihrem Wagen, die wir dann doch nicht einfach zustellen wollten, nicht dass sie dann über unser Verkaufswaren in unseren Pavillon klettern müssen), damit konnten wir aber daneben den 2. Pavillon fürs Glücksrad (den Silvia vorsorglich mitgebracht hatte) nicht mehr aufstellen, da dort durch den Brunnen keine 3 Meter Tiefe verfügbar waren.
Jetzt stehen in der Mitte dort die Stände aber Rücken an Rücken, und als der Stand hinter uns aufgebaut hatte, haben wir gesehen, dass zwischen ihm und dem Bratwurststand daneben noch mehr als genug Platz für einen Pavillon ist. Der Zuständige war glücklich, dass wir die Lücke schließen, und für uns waren die beiden zwar versetzt, aber nahe beinander stehenden Pavillons auch praktisch. Und als wir Nachmittag dann in der Sonne standen war klar, wir haben alles richtig gemacht.
Wie üblich war um 11 nichts los. Lauf ist einfach Land und da ist die Welt vermutlich noch in Ordnung und es gibt noch das Sonntagsessen, und vorher geht man höchstens in die Kirche. Der verkaufsoffene Sonntag beginnt auch erst um 13 Uhr, und die Musiker des Straßenmusikfestivals kommen ebenfalls erst am Nachmittag. Aber vielleicht wollen die Veranstalter nur sichergehen, dass die Stände dann auch wirklich aufgebaut sind, wenn die Besucher kommen.
Nachmittags kamen dafür dann recht viele Besucher und das blieb auch so bis zum Schluss. Glücksrad ging sehr gut, auch wenn die vielen sehr kleinen Kinder Ulrike fast in den Wahnsinn getrieben haben, weil sie das System nicht kapieren (das mit dem 1x Plan und 2x Plan müssen wir jetzt doch endlich mal abschaffen), sich nicht entscheiden können, und ihre Eltern teilweise schon nach 2 Minuten ungeduldig werden. Bei der Tombola wurden wir bis kurz vor Ende 2 Chargen los und legten dann natürlich keine mehr auf. Verkauf ging am Anfang recht zäh, dann ging aber doch noch einiges, insbesondere Socken (dabei alles von den sehr dezenten von Chris‘ Oma bis zu den richtig Bunten von mir, es ist also wie immer gut eine Mischung zu haben) und Ulrikes Filzschuhe, ansonsten ein bisschen gemischt.
Ein Ehepaar kam und er schoss zielsicher auf meine Amish-Bälle zu. Nachdem sie meinte, so einen kleinen hätte er doch, und er antwortete, ein großer wäre auch übertrieben, war ich etwas überrascht, als er mir zwei der kleinen bunten in die Hand drückte um sie zu kaufen. Ich hab dann einfach so gesagt, dann weiß ich ja was ich als nächstes mache, woraufhin er wissen wollte, was ich damit meine. Ich hab dann gesagt, dass ich ja immer schauen muss, was wir als nächstes brauchen. Hatte mir eigentlich gar nichts dabei gedacht, aber er hat dann gleich nach einer Adresse gefragt und erzählt, dass er den Ball in einem Seminar dabei hatte und die Leute total begeistert waren und er ihnen so dann ja sagen kann, wo es sie gibt. Also mal schauen, ob da noch was nachkommt.
Ergebnis insgesamt sogar etwas besser als letztes Jahr und auch als der Ostermarkt.“
Und ein weiterer Auszug aus dem ErNüFü-AG-Life von ihrer Teilnahme am Projekttag des Hans-Sachs-Gymnasiums. Womit sich Andrea Schulz die Nächte um die Ohren schlägt, erfahren Sie hier:
„Am Montag haben Annett, Silvia, Ulrike und ich die Kindersoldatenausstellung aufgebaut. Der Projektleiter und die Zwölftklässlerin, die bei uns angefragt hatte, erwarteten uns und hatte schon Stellwände im Eingangsbereich aufgebaut.
Wir konnten die meisten unserer Tafeln unterbringen. Die Befestigung mussten wir erst mal austüfteln – Reiszwecken ploppten aus der Polsterung sofort wieder raus, Pinnadeln sind nicht lang genug um durch die Löcher zu passen und damit einfach nur die Aufhängefäden festtackern erschien uns auch etwas wagemutig, Tesa einfach über den Faden kleben hielt nicht – schließlich nahmen wir Tesa, klebten ihn um den Faden rum, damit er nicht gleich rausrutscht, klebten das andere Ende am oberen Rahmen fest, und fixierten den Faden dann noch mit vielen Pinnadeln. Die beiden halfen uns dabei und so waren wir nach etwa 1 Stunde fertig.
Wir vereinbarten, dass wir die Ausstellung 4 Wochen stehen lassen – die haben sich gefreut und wir brauchen sie zur Zeit ja eh nicht.
Am Mittwoch haben dann Conny und ich die Vorträge gehalten.
Letzte Woche hatten wir nicht nur erfahren, dass es alle Elft- und Zwölftklässler sind und somit etwa 200 – 300 Schüler, sondern auch, dass sie für den ersten Vortrag etwa 2 Stunden, für den zweiten etwa 1 Stunde vorgesehen haben, das Ganze mit einer halben Stunde Pause dazwischen.
Mein Ziel war es nun zwar nicht, den Plan-Vortrag wirklich auf volle 2 Stunden aufzublähen – da läuft ja allen das Hirn über – aber deutlich mehr als die bisherige knappe dreiviertel Stunde sollte es dann natürlich doch sein, denn der Kindersoldatenvortrag dauert ja auch nur eine halbe Stunde und wird selbst mit Roten Händen nicht mehr als eine Stunde (und ob wir Rote Hand machen dürfen war sowieso noch unklar).
Ich hatte am Montag dann nochmal nachgefragt, ob die Schüler denn schon was über die Agenda 2030 wissen und bekam diesmal sogar eine Antwort und die lautete nein. Das war mir sehr recht, denn so konnte ich den Vortrag nicht nur wie geplant mit mehr Beispielen, Because I am a Girl, unserem Weltmädchentag nächste Woche, usw. erweitern, sondern als Einstieg erst mal mit der Agenda 2030 anfangen. Musste ich mir natürlich auch erst mal anlesen – was weiß ich schon über diese Agenda – war aber durchaus interessant. Neues Logo, korrekte Mailadressen und aktuelle Zahlen hab ich natürlich dann auch gleich noch geändert. Dienstag Nacht war ich dann fertig und hatte 31 Seiten.
Ich war dann kurz vor 10 dort. Wir waren in der Sporthalle – komplett mit Podest und Mikrofon – Laptop hatte ich selbst dabei, einen Presenter bekam ich noch (auch wenn der hintere Deckel nicht hielt und man somit die Batterien immer festhalten musste). Wir warteten noch ein paar Minuten, aber dann war die Turnhalle gut voll, ich wurde angekündigt, und fing dann an. Ich hab nochmal gefragt wie viele denn die Agenda 2030 oder Plan kennen und das waren verschwindend wenig, was mir natürlich sehr recht war, wollte ja keinen in den Mittagsschlaf labern.
Die Schüler hörten recht aufmerksam zu, obwohl ich natürlich viel Verschiedenes erzählt habe und es mit etwa eineinviertel Stunden recht lang war. Ich hab allerdings sehr viele anschauliche Beispiele, kleine Geschichten und Anekdoten erzählt um das ganze aufzulockern und interessanter zu machen – 75 Minuten Zahlen und Fakten würde ja keiner aushalten – und hab teils indirekt teils direkt natürlich auch gleich Werbung gemacht, von Patenschaften und Unterstützungsmöglichkeiten für Plan, über Unterstützung unserer AG, bis zu unserer Aktion nächste Woche.
Fragen gab es am Schluss noch 3 – einmal nach dem DZI Spendensiegel; eine hatte meinen Hinweis auf unbenutzte Fehlkäufe/-geschenke als Tombolapreis gleich aufgegriffen und wollte wissen, wie sowas denn zu uns käme (sie kam hinterher nochmal und meinte, sie hätte gleich was – ich hab ihr vorgeschlagen, sie kann sich entweder nochmal melden und wir machen eine Abholung oder Ablieferung aus, oder sie bringt es uns nächste Woche zur Lorenzkirche – leider kam sie aber nicht und hat sich auch bisher nicht gemeldet); und die Dritte wollte wissen, ob ich glaube, dass die Ziele der Aganda alle erreicht werden.
Ein paar kleine Pannen gab es natürlich auch – Powerpoint hat plötzlich für sich beschlossen, dass es nur 20 Folien zeigen will, und so musste ich die restlichen 11 halt ohne Präsentationsmodus zeigen, aber ich bin eh kein Fan von den Annimationen und verwende es äußerst selten – und ich hatte eine Frosch-Attacke, aber zum Glück erst bei der allerletzten Folie.
Dann war die Pause und ich war gespannt, ob anschließend alle wieder kommen würde, und ob sie wohl pünktlicher sind, als meine Kollegen. Conny kam auch pünktlich zur Pause, so dass wir uns noch absprechen konnten und noch 2 kleine Tische und einen Mülleimer organisieren, falls doch jemand Rote Hände machen will.
Das mit dem Zurückkommen war dann relativ einfach, da eine Lehrerin zwischendurch gefragt hat, wie lange die Pause dauert, und dann loszog, um alle wieder reinzuscheuchen.
Conny wurde auch wieder angekündigt und hielt den Vortrag. Die Schüler waren dabei sehr ruhig – kam mir ein bisschen wie entsetztes Schweigen vor. Conny hat natürlich auch die Rote Hand Aktion erklärt (da hatte ich in meinem Vortrag extra nicht viel erzählt), und bot an, dass wir – nach der Fragerunde – Rote Hände machen würden für jeden, der das gleich machen will – dass wir die Sachen aber auch noch da lassen für später (holen wir dann mit der Ausstellung wieder ab) und natürlich mit dem Hinweis, dass sie sich dann einen Politiker für die Übergabe suchen müssen. Fragen gab es auch ein paar, z.B. was denn die Handabdrücke bewirken, was ein lokaler Politiker machen kann, und was man sonst tun könnte.
Und dann gab es doch eine Reihe Schüler, die sich alle brav anstellten, um die Hände zu machen – am Ende waren es etwa 30.
Da die Schüler, die den Projekttag mitorganisiert haben, und auch der Projektleiter, ständig unterwegs waren, denn unser Vortrag war eben nur für die 11. und 12., während es für die anderen Altersstufen andere Aktionen gab, hörten sie nur kleine Teile der Vorträge, meinten aber, das Feedback der anderen wäre sehr positiv. Die uns angefragt hatte, meinte dann nur noch, sie wäre sicher gewesen, dass niemand Handabdrücke machen würde, und meinte dann aber zu meinem Hinweis, dass sie halt noch überlegen müssen welchen Politiker sie nehmen, dass sie Lust hat es recht weit oben zu versuchen. Ich bin gespannt.
Conny und ich bekamen von ihr dann jeder noch eine kleine Schachtel Milka-Danke-Pralines, wir räumten die Sachen wieder auf, und waren etwa Viertel nach eins wieder draußen.
Insgesamt fand ich es eine gute Veranstaltung und meinen Frosch hab ich inzwischen auch wieder ausgesetzt…“
Text und Fotos mit freundlicher Genehmigung von Andrea Schulz