Gewalt an Mädchen und Frauen beenden!

von msussner

Heute ist der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen! Ob Zuhause, auf der Straße, in Krisengebieten oder im Internet – Gewalt an Mädchen und Frauen ist alltäglich, unabhängig von Alter, sozialem Status, Bildung oder Nationalität und jedes Mal eine Verletzung von Menschenrechten! Durch die Corona-Krise kam es zu einem enormen Anstieg an Gewalt gegen Frauen. Das steht im Fokus der heute startenden UN Women-Kampagne „16 Days of Activism – Orange the World“. Plan International unterstützt die Aktion mit der globalen Kampagne für Gleichberechtigung.

Foto: Plan International / Sajid Chowdhury

Ob Zuhause, auf der Straße, in Krisengebieten oder im Internet – Gewalt an Mädchen und Frauen ist alltäglich, unabhängig von Alter, sozialem Status, Bildung oder Nationalität und jedes Mal eine Verletzung von Menschenrechten. Das weltweite Ausmaß ist beachtlich: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits jede dritte Frau in ihrem Leben physische oder sexuelle Gewalt erfahren.

Um Gewalt gegen Frauen zu beenden, ruft das Center for Women’s Leadership seit 1991 jährlich zwischen dem internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen am 25. November und dem Tag der Menschenrechte am 10. Dezember zu 16 Protesttagen auf. Dieses Jahr tragen die 16 Days of Activism mit dem Motto „Fund, Respond, Prevent, Collect!“ (dt: „Finanziert, Reagiert, Verhindert, Sammelt“) dem weltweit gestiegenen Risiko von Gewalt durch die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von Covid-19 Rechnung.

Plan International unterstützt die Aktion mit der globalen Kampagne „Girls Get Equal“ und ruft erneut zum Unterschreiben des offenen Briefs an Social Media-Unternehmen auf, um digitale Gewalt zu beenden.

Corona-Krise verstärkt Online-Nutzung – und digitale Gewalt

Mit dem nach wie vor bestehenden Aufruf zum „Social Distancing“ und weltweit bestehenden Ausgangssperren, hat sich ein Großteil des gesellschaftlichen Lebens in den Online-Bereich verlagert – insbesondere junge Menschen verbringen mehr Zeit in sozialen Netzwerken denn je. Doch die sind oft für Mädchen und junge Frauen nicht sicher, wie der diesjährige Welt-Mädchenbericht „Free to be online – Erfahrungen von Mädchen und jungen Frauen mit digitaler Gewalt“ von Plan International gezeigt hat. 

14.000 Mädchen und junge Frauen in 22 Ländern der Welt wurden dafür zu ihren Erfahrungen in den sozialen Medien befragt. 58 Prozent der Befragten gaben an, im Netz schon bedroht, beleidigt und diskriminiert worden zu sein. In Deutschland sind es sogar 70 Prozent. Der Alltag von Mädchen und Frauen in den sozialen Netzwerken ist geprägt von solchen Vorfällen und häufig auch von Strategien, um sie zu vermeiden.

Digitale Gewalt hat – so wie alle anderen Formen von Gewalt auch – weitreichende Folgen: Der Umfrage entsprechend leiden 42 Prozent der Betroffenen unter psychischen Folgen, 24 Prozent fühlen sich auch physisch unsicher und 38 Prozent änderten aufgrund von Online-Belästigungen ihr Verhalten auf Social Media: Sie nutzen die Plattformen seltener, sagen weniger ihre Meinung oder verließen das jeweilige Netzwerk ganz.

Die Corona-Krise macht es wichtiger denn je, dass Mädchen vollen und gleichberechtigten Zugang zu den Möglichkeiten haben, die die sozialen Medien und das Internet zu bieten haben. Die Ergebnisse der Plan-Befragung zeigen aber, dass das noch nicht der Fall ist. Daher fordert Plan International mit der #FreeToBeOnline-Kampagne unter dem Dach von „Girls Get Equal“ unter anderem Social Media-Unternehmen auf, wirksame und leicht zugängliche Meldemechanismen speziell für geschlechtsspezifische digitale Gewalt zu schaffen, durch die Täter:innen zur Rechenschaft gezogen werden können.

Plan International Deutschland ruft alle Nutzer:innen von sozialen Medien dazu auf, den offenen Brief mit Forderungen nach wirksamen Maßnahmen an die Betreiber der Digital-Plattformen zu unterschreiben!

Alle, die das noch nicht gemacht haben: Heute ist der perfekte Anlass dafür: www.plan.de/freedom-online

Foto: Plan International

 

Hintergrund: Ausschlaggebend für die Initiierung des Aktionstages war der Fall Mirabal: Die Schwestern Mirabal, Mitglieder der „Movimiento Revolucionario 14 de Junio“, wurden 1960, nach mehreren vorangegangenen Verhaftungen, in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt und ermordet. 1981 wurde bei einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen und 1999 offiziell durch die Vereinten Nationen aufgegriffen.

Weitere Informationen finden Sie in unseren aktuellen News: https://www.plan.de/news/detail/16-aktionstage-gegen-gewalt-an-frauen.html

Tipp: Die Seite von UN Women zum Thema Gewalt gegen Frauen beinhaltet sehr viele Fakten und Daten aus einer globalen Perspektive. Unter den Faken befinden sich weitere wichtige Links zu einer sehr umfassenden Datenbank (pro Region / pro Land): https://www.unwomen.org/en/what-we-do/ending-violence-against-women/facts-and-figures.

 

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