Die heimliche Heldin von Mulanje

von msussner

Im März 2023 verwüstete Zyklon Freddy den Süden Malawis. Mehr als 600 Menschen starben und Tausende waren auf Unterstützung mit Notunterkünften, sauberem Wasser und Nahrungsmitteln angewiesen. Der Distrikt Mulanje zählte zu den am stärksten betroffenen Gebieten. Schwere Überschwemmungen und Erdrutsche verursachten massive Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur. Doch dank des Frühwarnsystems und der von Plan und der malawischen Regierung durchgeführten Katastrophenschutz-Schulungen konnten viele Menschenleben in Nkanda in Mulanje gerettet werden.

Wir wollen euch heute Jennifer Kalumba vorstellen, die heimliche Heldin von Mulanje:
Jennifer Kalumba ist Mitglied des Zivilschutzkomitees in Mulanje. Sie trug entscheidend dazu bei, die Menschen in ihrer Gemeinde zu warnen, damit sie sich vor Eintreffen des Zyklons in Sicherheit bringen konnten.

Jennifer Kalumba am Flussufer mit dem Wasserstandsmesser, der Menschenleben rettete. Foto: Plan International


„Wir hörten die Geräusche vom Fluss und es klang anders als sonst“, berichtet Jennifer. „Dies war der Tag, an dem die schweren Überschwemmungen begannen. Ich konnte sehen, dass der Wasserstand des Flusses die Warnstufe Rot erreicht hatte. Deshalb rannte ich zu den tief liegenden Gebieten, um die Menschen vor der drohenden Gefahr zu warnen.“
Als die am Fluss Thuchila installierten Regenmesser anzeigten, dass der Wasserstand kritisch war und von Warnstufe Gelb auf Rot stieg, bliesen Jennifer und ihr Team auf ihren Pfeifen und warnten damit die Familien, dass sie sich schnell in Sicherheit bringen mussten.
Dadurch gab es in dem Gebiet keine Todesfälle, auch wenn viele Häuser und Besitztümer während der nachfolgenden Regenfälle und Erdrutsche weggespült wurden.

Durch Zyklon Freddy zerstörtes Haus in Mulanje, Malawi. Foto: Plan International

„Wir danken Plan International für den Wasserstandsmesser und die Schulung. Dies hat viele Menschenleben gerettet“, sagt Jennifer. Die Fähigkeit, im Ernstfall schnell zu handeln, erlangte sie durch die Schulungen und Vorsorgemaßnahmen des Projekts Early Action Fund. Dieses umfasste die Gründung von Zivilschutzkomitees auf verschiedenen Ebenen und die Bereitstellung von Notfall-Ausrüstungen, wie Gummistiefel und Taschenlampen. Im Rahmen des Projekts wurden auch Hilfsgüter wie Eimer, Teller, Tassen und Kleidung bereitgehalten, sodass Plan schnell die Materialien verteilen konnte, die in den Camps für die Flutopfer gebraucht wurden.
Darüber hinaus wurden einige Tage vor dem Eintreffen des Zyklons Aufklärungskampagnen durchgeführt und Radioprogramme gesendet, was den Menschen in den Gemeinden half, sich auf die Katastrophe vorzubereiten. Jennifers Erfolg bei der Rettung von Menschenleben während des Zyklons Freddy zeigt, wie wichtig Frühwarnsysteme und Schulungen zur Katastrophenvorsorge sind.
Jennifer erklärt: „Ich bin froh zu sehen, dass die Menschen in unserem Gebiet dank der Schulung zum Thema Frühwarnsysteme, die Plan uns lange vor dem Zyklon gab, noch am Leben sind.“

Schaut euch auch das Video an, das zeigt, wie Plan International die Gemeinden vor Ort bei der Vorbereitung auf Katastrophen wie Zyklon Freddy und bei dem Wiederaufbau unterstützt:

Mehr Infos zum AG-Projekt „Kinder vor Klimkrise schützen“ in MAlawi findet ihr auf dem AG-Blog unter Projekte, und zwar hier.

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