Sambia: Berufliche Perspektiven für Mädchen

Purity zusammen mit anderen Mitgliedern der wirtschaftlichen Empowerment-Gruppe

In Sambia sind Mädchen in vielfacher Weise benachteiligt: Sie werden früh verheiratet, bekommen oft schon in jungen Jahren ihr erstes Kind und können die Schule dann nicht mehr beenden. Meist müssen sie schon sehr früh im Haushalt mitarbeiten und ihre Eltern bei der Betreuung jüngerer Geschwister unterstützen. In der traditionell männlich dominierten Gesellschaft haben Frauen wenig Entscheidungsgewalt – weder in ihrer Familie noch in der Gemeinde. Daher ist die spezielle Förderung von Mädchen in Sambia dringend benötigt. Das Because I am a Girl Projekt nimmt sich dieser Thematik mit Aktivitäten zur Berufsorientierung und der Gründung von Spargruppen im Programmgebiet Mansa an. Derzeit nehmen 600 Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren an dem Projekt Sambia: Berufliche Perspektiven teil und lernen unter anderem finanziell unabhängig zu werden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Im Juni besuchten 12 AG-Mitglieder aus Bonn, Bremen, Celle, Düsseldorf, Essen, Leipzig, Stuttgart und Wolfsburg auf eigene Kosten das Projekt in Sambia (siehe AG-Newsletter Nr. 56). Sie überzeugten sich mit eigenen Augen, wie wichtig dieses und ähnliche angeschlossene Projekte dafür sind, die strukturschwache Region Luapula im äußersten Nordwesten des Landes zu stärken und den Mädchen und jungen Frauen eine berufliche Perspektive zu eröffnen.

Wie wichtig diese Arbeit ist, zeigt auch die Geschichte von Purity und Saviour in dem Video. Sie wurden jung zweifache Eltern, weil sie einfach nicht aufgeklärt wurden, haben geheiratet und müssen jetzt für ihre Kinder sorgen. Träume und Wünsche, die sie vorher an ihr Leben hatten, müssen zurückgestellt werden. Purity hat die Chance in einer Empowerment-Gruppe mitzuarbeiten, die gemeinsam einen Lebensmittel-Shop führen, und dadurch betriebwirtschaftliche Tätigkeiten lernen und gleichzeitig Geld für ihre Familien dazuverdienen.