Ehemaliges Sklavenmädchen aus Nepal zu Besuch in Bremen

von susanne kuznik
Urmila engagiert sich heute für die Rechte der Kamalari - Foto:_Wirsel

Urmila engagiert sich heute für die Rechte der Kamalari l

Ehemaliges Sklavenmädchen aus Nepal zu Besuch in Bremen. Aus dem Buch „Sklavenkind. Verkauft, verschleppt vergessen von Urmila Chaudhary liest Luise Scherf im Überseemuseum.

„Meine Mutter weinte, und ich weinte auch. Der Mann packte mich am Arm und zog mich mit sich fort. die Hütten, das Dorf und die Felder sahen aus wie immer. Aber für mich sollte von diesem Tag an nichts mehr so sein wie früher“
Urmila Chaudhary, geb.1989, gehört zum Stamm der Tharu und damit zu den Ärmsten der Armen in Nepal. Im Alter von 6 Jahren wurde Urmila von ihrer eigenen Familie aus Geldnot verkauft. Damit begann für das kleine Mädchen ein Martyrium, das insgesamt zwölf Jahre dauern sollte. Von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr nachts musste Urmila für reiche Herrschaften putzen,  waschen, kochen – selbst bekam sie nur die Abfälle zum Essen. Erst im Alter von 19 Jahren kam Urmila Chaudhary mit Hilfe von Plan International frei.

Urmilas Schicksal ist kein Einzelfall. „Kamalari“ heißen die Sklavenmädchen, die in Nepal unter härtesten Bedingungen ausgebeutet werden. Obwohl die Leibeigenschaft in diesem Land offiziell abgeschafft wurde, werden immer noch ca.10.000 Mädchen als Sklavinnen gehalten.

Die nun 21jährige Urmila engagiert sich heute als Sprecherin des Kamalari-Projekts, das von Plan International unterstützt wird, für die vollständige Abschaffung der Sklaverei. Sie organisiert Demonstrationszüge, verhandelt mit Politikern und hat nun dieses Buch geschrieben,um die Welt auf das Schicksal der Kamalari aufmerksam zu machen.

In Sklavenkind erzählt Urmila ihre Geschichte und beschreibt ihren beeindruckenden Werdegang von der Kamalari zur Hoffnungsträgerin.

Am 7. September ist Urmila Chaudhary zusammen mit der Journalistin Nathalie Schwaiger, die diese Geschichte aufgeschrieben hat, im Bremer Überseemuseum zu Gast. Sie wird singen, Fragen beantworten und natürlich ihr Buch signieren.

Luise Scherf wird an diesem Abend aus Urmilas Buch lesen, Ulrike Hauffe, die Bremer Landesbeauftragte für Frauen wird als Schirmherrin zugegen sein, die PLANSingers umrahmen musikalisch.

Die in Kooperation mit dem Talia Buchhaus Bremen Obernstraße organisierte Lesung findet statt Mittwoch, 7. September 2011,  20:00 Uhr, Einlass:18.45 Uhr im Überseemuseum Bremen
Eintritt: 8,-/ermäßigt 6,- Euro,  Schülergruppen ab 10 Personen 4,-Euro
Kartenvorverkauf:  Thalia Buchhaus Bremen-Obernstraße Tel. 0421 /168343
Plan Aktionsgruppe Bremen Tel. 04298/1323

 

Der Eintritt wird gespendet für das Kamalari -Projekt in Nepal von Plan International.

Seit Beginn des Projektes im Februar 2006 konnte Plan zusammen mit seinen lokalen Partnern mehr als 1.700 Kamalari-Mädchen in ihre  Heimatdörfer zurückholen. In Dang gilt die Kamalari-Praxis mittlerweile als abgeschafft. Ein großer Erfolg. Plan hat seine Arbeit nun auf die benachbarten Distrikte Kailali und Kanchanpur ausgeweitet. Dort gibt es schätzungsweise noch über 4.000 Mädchen, die als Kamalari arbeiten und dringend Hilfe benötigen.

Wir freuen uns über viele Besucherinnen und Besucher.

Liebe Grüße Susanne
www.bremen.plan-aktionsgruppen.de

Vier ehemalige Kamalari führen vor dem Beginn eines Theaterstücks einen Tanz auf. Das Stück soll die Schüler auf die Probleme der Kamalari-Mädchen aufmerksam machen. Im Hintergrund sitzen weitere Mädchen und Jungen und sehen zu

Vier ehemalige Kamalari führen vor dem Beginn eines Theaterstücks einen Tanz auf. Das Stück soll die Schüler auf die Probleme der Kamalari-Mädchen aufmerksam machen. Im Hintergrund sitzen weitere Mädchen und Jungen und sehen zu

Die 19-jährige Urmila (r.), eine ehemalige Kamalari, hält ihre Schwester und deren Freundin im Arm. Die jüngeren Mädchen mussten nicht als Kamalari arbeiten. Alle drei lächeln in die Kamera.

Die 19-jährige Urmila (r.), eine ehemalige Kamalari, hält ihre Schwester und deren Freundin im Arm. Die jüngeren Mädchen mussten nicht als Kamalari arbeiten. Alle drei lächeln in die Kamera.


1 Kommentar zu “Ehemaliges Sklavenmädchen aus Nepal zu Besuch in Bremen”
    irina buch sagt:

    ich finde ,,Sklavenkind“ sehr berührend. Außerdem finde ich es gut das ihr kindern und hoffentlich auch erwachsenen helft

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