Aktionen der AG Hamm

von archiv
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Claudia Profanter (AG Hamm) hilft den Grundschülern bei der Erstellung ihrer Plakate

Hamm. Das Katzenklöchen säubern, den Tisch decken, auf das Geschwisterchen achtgeben oder den Müll rausbringen – manche kleine Pflichten mögen für die jüngeren Familienmitglieder hin und wieder etwas lästig sein, wenn man doch gerade so schön spielt.

Doch sind sie bei Weitem kein Vergleich zu dem, was Gleichaltrige in anderen Ländern täglich zu leisten haben.

Überrascht, betroffen und zum Teil ungläubig reagierten die Viertklässler der Bodelschwinghschule auf ein Unterrichtsprojekt zum Thema Kinderarbeit, das die örtliche Aktionsgruppe der Kinderhilfsorganisation „Plan International“ ehrenamtlich in der Grundschule durchführte. Vor rund zwei Jahren hat sich die Aktionsgruppe in Hamm gegründet, um die Arbeit von „Plan“ bekannter zu machen und mehr Menschen dafür zu begeistern, eine Patenschaft für ein Kind in Entwicklungsländern zu übernehmen…

Die bisher größte Herausforderung der acht Frauen: eine Doppelstunde für vier vierte Klassen zu konzipieren, denn das Unterrichten war absolutes Neuland für die Hammerinnen, die selbst Patenkinder unter anderem in Indien, Guatemala, Peru, Ägypten haben. Entsprechend neugierig standen sich dann je zwei „Hobbylehrer“ und die Grundschüler gegenüber. Dank des großen Interesses der Kinder war die Aufregung bei den „Patentanten“ schnell verflogen. Eifrig machten sich die Mädchen und Jungen in Gruppenarbeit jeweils mit einem Schicksal eines Kindes aus Indien, Sierra Leone, El Salvador und Bangladesch vertraut, um deren Tagesabläufe mit den eigenen zu vergleichen…

Besonders beschäftigt hat die Viertklässler die Schilderung einer gleichaltrigen Fabrikarbeiterin, die von strengen Kontrollen berichtetet, immer wenn sie während ihres 14-stündigen Arbeitstages zur Toilette muss und die vom Lohn vier oder fünf Stunden abgezogen bekommt, wenn sie einen Fehler macht.
Betroffene Gesichter bei den Kindern, als der Vergleich der Tagesabläufe sehr plakativ zeigte: Die deutschen Kinder haben ein so differenziertes, abwechslungsreiches Tagesprogramm, das die Schüler Schwierigkeiten hatten, dies in einer Tabelle zu erfassen. Wohingegen die Spalte für die ausländischen Altersgenossen zu allen Tageszeiten nur ein Schlagwort aufzuweisen hatte: arbeiten.

Unterrichtsziel erreicht, hieß es, als die ersten Schüler fragten: „Und wie kann man jetzt so eine Patenschaft abschließen?“ Vielleicht mag ja die eine oder andere Klasse monatlich für ein Kind im Entwicklungsland spenden.

Besonders sind Kinder auch bei der nächsten Aktion der Hammer Plan-Gruppe angesprochen. Die Aktionsgruppe beteiligt sich am „Eine-Welt und Umwelttag“ der Fuge am Samstag, 14. September, mit einem Infostand. Dort können die kleinen Besucher ihre Hände in Farbe tauchen, um ihren Handabdruck auf einem großen Transparent zu hinterlassen. Mit der Aktion „rote Hand“ zeigen die Mädchen und Jungen den Politikern die rote Hand gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten. Die gesammelten Handabdrücke leitet die Aktionsgruppe an die Politik weiter.

Auch beim Bücherherbst, zwei Wochen früher, werden die Frauen ihren Lesestoff für den guten Zweck verkaufen, um den Kindern in Entwicklungsländern ein besseres Leben zu ermöglichen.

Von dem Lebens- und Arbeitsalltag der Kinder berichten die „Hobbylehrer“ gerne auch in anderen Schulen. Lehrer, die die Aktionsgruppe im neuen Jahr einladen möchten, können sich melden. Auch neue Mitglieder sind jederzeit willkommen. Die Gruppe trifft sich regelmäßig im „Rösasu„. Kontakt: Silvia Reddig unter 02381/83768 Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.plan-deutschland.de

Autor: archiv

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1 Kommentar zu “Aktionen der AG Hamm”
    Bianca - AG Bonn sagt:

    Liebe Hammerinnen 😉

    tolle Aktion! Sehr anschaulich dargestellt für so junge Schüler/innen.

    Viele Grüsse aus Bonn
    Bianca

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