6. Februar – Null Toleranz für weibliche Beschneidung

Die Mädchen des "Uncut Girls’ Club" in Äthopien machen sich gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) stark. © Meeri Koutaniemi / Plan

Der „Uncut Girls’ Club“ in Äthopien macht sich gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) stark. © Meeri Koutaniemi / Plan

Heute, am 6. Februar, ist Null Toleranz Tag für weibliche Genitalverstümmelung*. Dagegen sprechen sich auch fünf Mädchen in Äthiopien aus. Weyinitu, Alem, Brianesh, Dirshaye und Dorite sind Teil des „Uncut Girls’ Club“, der sich gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) stark macht. FGM ist eine gängige Praxis in der Wohngegend der Mädchen. Laut einer UNICEF Statistik sind drei von vier Frauen in Äthiopien beschnitten, in ländlicheren Gebieten sogar mehr. Eine Praxis, die zusätzlich zu früher Heirat, Mädchen struturell unterdrückt.

Über 50 inspirierende Mädchen formen den Uncut Girls’ Club, welcher in einer von Plan unterstützten Schule in Bonazuria, Äthiopien stattfindet. Dort lernen die Mitglieder die fatalen Konsequenzen von FGM kennen und werden darin bestärkt, diese Informationen dann an ihre Familien und Gemeinden weiter zu tragen.

„Der Tag, an dem ich beschnitten werden sollte, stand bereits fest“, erzählt Weyinitu. „Doch dann startete Plan das Projekt gegen FGM und meine Eltern wurden überzeugt, dass ich nicht beschnitten werden soll.“ Brianesh’s Mutter wurde selbst als Jugendliche beschnitten, weil ihre Eltern das für das Beste hielten. Danach litt sie nicht nur während der Geburt ihrer Kinder unter den Folgen und fing an an der Praxis zu zweifeln. Brianesh teilte ihr in der Schule über FGM gelerntes mit ihren Eltern, was diese letztendlich davon überzeugte, dass FGM nicht das beste für ihre Töchter ist.

Auch in Guinea gibt es ein Projekt gegen FGM zu dem ihr hier Unterlagen bestellen könnt. Einen Bericht über ein Projekt gegen FGM in Hamburg gibt es hier.

Alle Fotos von Meeri Koutaniemi / Plan

*Hinweis

Plan Deutschland benutzt sowohl den Begriff “weibliche Genitalbeschneidung” als auch “weibliche Genitalverstümmelung”. Im Rahmen der Programmarbeit vor Ort und in der Kommunikation mit den Betroffenen verwenden wir, sofern dies von den Mädchen, Frauen und Gemeinden gewünscht wird, den Begriff der Beschneidung.Für Plan ist diese Praxis eine gravierende Menschenrechtsverletzung an Mädchen und Frauen, die konsequent bekämpft werden muss. Um das Schweigen über dieses gewaltsame Ritual zu brechen und auf politischer Ebene Unterstützung für die Beendigung dieser Tradition zu finden, reden wir in diesem Zusammenhang bewusst von “Verstümmelung”. Wir brauchen Gesetze, die alle Formen der Gewalt gegen Mädchen – auch solche im Namen von Tradition und Kultur – verbieten und strafrechtlich ahnden.

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