28. Mai – Internationaler Tag der Menstruationshygiene

von wtebbe

Heute am 28. Mai ist der internationaler Tag der Menstruationshygiene!

Für Milliarden von Mädchen und Frauen auf der Welt ist die Menstruation Teil ihres Alltags. Trotzdem ist das Thema noch immer stark tabuisiert. Viele Mädchen müssen zudem die Schule abbrechen, sobald sie ihre Periode haben. Der 28. Mai wurde deshalb zum Tag der Menstruationshygiene erklärt – um das Schweigen zu brechen und auf das Problem aufmerksam machen.

Die weibliche Menstruation ist in vielen Kulturen negativ behaftet und wird oft von Schweigen, Ausgrenzung und Scham begleitet. In Nepal beispielsweise werden Frauen, die ihre Periode haben, aus dem Haus verbannt und dürfen in dieser Zeit keine anderen Menschen und kein Wasser berühren. In vielen Ländern können Mädchen mit niemandem über ihre Periode sprechen, weil sie sich zu sehr schämen. Das Tabu ist nicht nur in Entwicklungsländern verbreitet – auch in Europa ist die Monatsblutung häufig mit peinlichem Schweigen und Scham verbunden.

Eine Studie von Plan International zeigt außerdem, wie gravierend die Auswirkungen der Menstruation auf die Bildung der Mädchen sind: In Indien brechen 20 Prozent der Mädchen die Schule ab, sobald sie ihre Periode haben. In Malawi verpassen 70 Prozent von ihnen jeden Monat bis zu drei Tage Unterricht, weil es an den Schulen keine Möglichkeit gibt, sich zu waschen, die Binde zu wechseln oder sie sich keine Hygieneartikel leisten können.

Viele Mädchen, vor allem in einkommensschwachen Ländern oder in Krisen- und Konfliktregionen, behelfen sich deshalb während der Periode mit alten Lappen, Blättern oder anderen Notlösungen. Die Gefahr von Infektionen ist dadurch sehr hoch, besonders in Gebieten, in denen es kein sauberes Wasser gibt.

Kampagne „Another period is possible“

Beim Thema Periode sind wir längst nicht da, wo wir gern wären! Das hat zuletzt auch der Plan International-Bericht „Menstruation im Fokus“ von 2022 gezeigt. Menstruation ist noch immer ein Tabuthema – und Periodenarmut auch hierzulande ein ernstes Problem: Die Kosten für Menstruationsprodukte stellen demnach insbesondere die 16- bis 24-Jährigen vor Herausforderungen.

Für uns ist klar: Periodenprodukte bedeuten nicht nur eine blutfreie Hose, sondern Sicherheit. Bewegungsfreiheit. Teilhabe. Bildung. Mitspracherecht. Sicher menstruieren zu können, bedeutet frei zu sein. Frei in den Entscheidungen, die man fällt und den Wegen, die man geht. Ebenso ist uns klar: Another period is possible – es geht auch anders. 

Wir fordern deshalb: Zugang zu kostenlosen Periodenprodukten an allen öffentlichen weiterführenden Bildungseinrichtungen! Außerdem fordern wir von der Politik: Es muss einfacher werden, das Thema auf Bundesebene voranzutreiben!

Uns liegt die Kampagne „Another period is possible“ sehr am Herzen und wir freuen uns, wenn Ihr Euch mit an der Sticker-Aktion beteiligt, um mit uns gemeinsam weitere Unterstützer:innen  gewinnen. Hier hilfreiche Informationen:

Interessant ist auch die Umfrage Menstruation im Fokus, auf der die Kampagne basiert. (Gedruckte Hefte der Umfrage (32 Seiten) könnt Ihr auch in höherer Stückzahl direkt beim uns anfragen.) Sticker und Flyer können direkt online bestellt werden, oder per E-Mail an anotherperiod [at] plan [dot] de. (Bitte Postanschrift und Anzahl der gewünschten Sticker und Flyer angeben.)

Übrigens: Die Sticker-Aktion ist auf längere Zeit angelegt. Weitere Aufhänger nach dem Weltmenstruationstag sind der Welt-Mädchentag (11.10.) und Welt-Toilettentag (19.11).

Teilt eure Meinungen und Gedanken zum internationalem Tag der Menstruationshygiene gerne auch auf der digitalen Statement-Wall zum Thema Menstruation auf der Landingpage zur Kampagne „Another period is possible“.  Verlinke dazu deinen Post auf Instagram unter #anotherperiod. 

Engagierte Plan-Aktionsgruppen

AG Köln: Freiwillige sprachen Cafés und Läden auf die Sticker-Aktion an.

AG Ingolstadt: Die AG suchte den Kontakt zum Gleichstellungsbüro der Stadt um auf die aktuelle Kampagne aufmerksam zu machen. Aber, die Stadt ist hier eine echte Vorreiterin in Sachen Gleichberechtigung, denn in Ingolstadt gibt es bereits seit zwei Jahren in allen weiterführenden Schulen in einer Toilette kostenfreie Periodenartikel (Tampons und Binden). Ebenso in den öffentlichen Gebäuden: Neues Rathaus, VHS, Stadtbücherei, die Toiletten am ZOB und weitere.

(Foto: Unsplash)

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